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Heimatgeschichten: Was die Aachquelle erzählt

Aktualisiert: 16. Sept. 2021

An einem Spätsommerabend an der Aachquelle. Sie gilt als die wasserreichste Quelle Deutschlands. Vielerlei Geschichten hat sie zu erzählen, Geschichten voller Zauber und Geheimnisse.


Eine ihrer Geschichten erzählt von großer Wandlungsfähigkeit. Denn gespeist wird die Aachquelle zu einem Großteil vom Wasser der Donau. Es versinkt an zwei Stellen nördlich der Quelle bei Immendingen und Fridingen. In den unterirdrischen Höhlensystemen, bevor das Wasser wieder auftaucht, wird die Donau zum Rhein. Denn wenn sie wieder an die Oberfläche kommt, fließt sie nicht ins Schwarze Meer, sondern durch den Bodensee. Ein Teil ihres Wassers gelangt also in den Rhein und damit in die Nordsee. Vielleicht entzieht sich das Wasser aber auch nur der Zuschreibung und es fließt einfach dorthin, wo es ihm gefällt.


Eine andere ihrer Geschichten erzählt von der Kunst, Geheimnisse zu hüten. Seit im Jahre 1886 der erste Helmtaucher versucht hat, in ihre Tiefen vorzustoßen, konnten Taucher inzwischen 600 Meter erforschen. Durch einen Erdeinbruch ist ein Weiterkommen unter Wasser ab dort aber nicht mehr möglich. An anderen Stellen wird nun mit Vorschlaghämmern gearbeitet, es wird gesprengt und gebuddelt. Die vermuteten großen unterirdischen Hohlräume und Höhlen regen die Phantasie und den Forschergeist an. Noch bewahrt die Höhle jedoch ihre unberührte Schönheit und lässt niemanden ein.


Die Aachquelle erzählt aber auch die Geschichte davon, wie sich Zauberhaftes und Alltägliches ineinanderflechten. Wir sitzen im Abendlicht da, lauschen dem Rauschen der Quelle und hören die Motorräder und Lastwagen auf der nahen Straße vorbeiknattern. Wir beobachten ein halbes Dutzend Schwäne, das eine betörende Choreografie auf dem Wasser aufführt und sehen, wie sich die bunten Sonnenschirme aus dem Biergarten im Wasser spiegeln. Alles ist gleichzeitig da in seiner Schönheit und Alltäglichkeit.




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